22 teils erfahrene Imker und Imkerinnen und teils diesjährige Einsteiger haben am Sachkundekurs „Honig“ des Deutschen Imkerbunds D.I.B. in Neustadt/Wied teilgenommen. Die notwendigen Praxiserfahrungen hatten alle Teilnehmer bereits gesammelt und nun konnten sie im Rahmen eines eintägigen Seminars des Bienenzuchtvereins Asbach ihre theoretischen Kenntnisse erweitern. Nach kurzer Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Uwe Hüngsberg stiegen die Referenten Tom Klein und Dr. Rüdiger Seine gleich in die Materie ein. Das Themenfeld war breit gefächert: Nektar, Honigtau, Pollen, Zuckerspektren, Wassergehalte, Naturbelassenheit durch schonende Verarbeitung, Hygiene, Qualitätsmerkmale, Gesetze und Verordnungen bis hin zur Vermarktung unter dem seit fast 100 Jahren bewährten Warenzeichen „Echter Deutscher Honig“ des Deutschen Imkerbunds. Nach anstrengenden Stunden erfolgte eine Überprüfung des erlernten Unterrichtsstoffs und schließlich konnten die ersehnten Zertifikate in Empfang genommen werden. Die Marke „Echter Deutscher Honig“ wurde 1925 eingeführt, da sich die damalige Imkerschaft gegen den stark verbreiteten Kunsthonig abgrenzen musste. Auch heute wird manchem Honig Zuckersirup illegal zugesetzt und angebliche „Honige“ bestehen nur noch aus importiertem Sirup, der chemisch so geschickt hergestellt wird, dass er bei den Kontrollen der Lebensmittelüberwachung oft nicht entdeckt wird. Die deutsche Honigverordnung sagt dagegen eindeutig: „Honig wird von Honigbienen erzeugt.“ Aktuell versuchen sich die deutschen Berufsimker mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne dagegen zu wehren, denn die extrem günstigen Preise für möglicherweise verfälschten Honig gefährden in erheblichem Maß ihre Existenz. Der Absatz des im Inland erzeugten Honigs geht zurück und die Folge ist eine Reduktion der Honigbienenvölker. Hobbyimker sind mit ihren kleinen Honigernten dank ihrer qualitätsbewussten Stammkunden nicht gefährdet, aber insgesamt kann sich die abnehmende Zahl der Honigbienen auf die Bestäubungsleistung in der Landwirtschaft und bei der Biodiversität negativ bemerkbar machen. Dieses Problemfeld wird auch am 20.11. bei der Versammlung der Imkervereine im Kreis Neuwied in Neustadt/Wied auf der Tagesordnung stehen.